Codekonventionen: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Beide Programme führen | + | Beide Programme führen dasselbe aus. Beide berechnen das Produkt von ''a'' und ''b'', ohne eine Multiplikation durchzuführen. Sie addieren ''b'' ''a''-mal auf eine Ergebnisvariablen <code>erg</code> auf. Diese [[Variable]] wird zum Schluss zurückgegeben. |
− | + | Genaueres zur Funktionsweise des Algorithmus: siehe [[Schleife]] | |
− | + | = Bezeichner und Leerzeichen = | |
− | + | Da in [[Programmiersprachen]] der Text maschinell analysiert werden muss, um später vom [[Compiler]] übersetzt werden zu können, gilt es ''immer'' folgendes zu beachten: | |
− | + | Eine Zeichenkette, die als '''Bezeichner''' für ein Programmelement genutzt wird, darf '''keine Leerzeichen''' (engl. ''whitespaces'') beinhalten. | |
− | + | Mit Leerzeichen versehen werden Beginn und Ende des Bezeichners uneindeutig [[Deklaration|deklariert]]. Daher ist dies in fast allen Programmiersprachen verboten. Um trotzdem einen Bezeichner aus mehr als einem Wort bestehen zu lassen, verwenden Programmierer verschiedene Formen der '''Notation''', die im Folgenden erklärt werden. | |
− | + | = Notationsbegriffe = | |
− | + | Im Zusammenhang mit '''Codekonventionen''' haben sich verschiedene Begriffe etabliert: | |
− | + | '''Lower-Case''' (''engl.'' für "Kleinbuchstaben"): Bezeichner werden als eine zusammenhängende Zeichenkette hintereinander geschrieben, wobei alle Buchstaben klein geschrieben werden. | |
+ | *z.B.: <code>nanosecondsinsecond</code>, <code>valueineuro</code>, <code>positionx</code>, <code>positiony</code> | ||
− | + | '''Upper-Case''' (''engl.'' für "Großbuchstaben"): Bezeichner werden als eine zusammenhängende Zeichenkette hintereinander geschrieben, wobei alle Buchstaben groß geschrieben werden. | |
+ | *z.B.: <code>NANOSECONDSINSECOND</code>, <code>VALUEINEURO</code>, <code>POSITIONX</code>, <code>POSITIONY</code> | ||
− | + | '''Camel-Case''': Bezeichner werden als eine zusammenhängende Zeichenkette hintereinander geschrieben, wobei jeder Anfangsbuchstabe eines Wortes groß geschrieben wird. | |
+ | *z.B.: <code>NanosecondsInSecond</code>, <code>ValueInEuro</code>, <code>PositionX</code>, <code>PositionY</code> | ||
− | + | '''Mixed-Camel-Case''': Bezeichner werden als eine zusammenhängende Zeichenkette hintereinander geschrieben, wobei jeder Anfangsbuchstabe eines Wortes groß geschrieben wird, bis auf der erste. | |
+ | *z.B.: <code>nanosecondsInSecond</code>, <code>valueInEuro</code>, <code>positionX</code>, <code>positionY</code> | ||
− | + | '''Underscored''': Wörter in Bezeichnern werden durch einen Unterstrich '''_''' voneinander getrennt. | |
+ | *z.B.: <code>nanoseconds_in_sekunde</code>, <code>value_in_euro</code>, <code>position_X</code>, <code>position_Y</code>. | ||
+ | Underscored kann in Kombination mit anderen Begriffen verwendet werden. Die ersten beiden Beispiele sind in der in C für Variablen verwendeten lower-case-underscored Schreibweise gehalten. | ||
− | + | =Konventionen in Java= | |
− | + | Folgende Konventionen sind beim Programmieren von [[Java]] zwingend einzuhalten: | |
− | + | == Konventionen für Bezeichner in Java == | |
− | + | 1. '''Paketnamen''' werden im '''Lower-Case''' notiert und haben die Form einer "umgekehrten URL". | |
+ | *z.B.: <code>de.tu-do.eini.blatt01</code>, <code>org.apache</code>, <code>com.jogamp.opengl</code>, <code>myproject.directory</code> | ||
− | + | 2. [[Klasse|'''Klassennamen''']] werden im '''Camel-Case''' notiert. | |
+ | *z.B.: <code>String</code>, <code>MeinProgramm</code>, <code>AbstractSingletonFactoryBean</code> | ||
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+ | 3. [[Variable|'''Variablen- und Attributsnamen''']] werden im '''Mixed-Camel-Case''' notiert. | ||
+ | *z.B.: <code>x</code>, <code>result</code>, <code>processRunning</code> | ||
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+ | 4. [[Methode|'''Methodennamen''']] werden im ''''Mixed-Camel-Case''' notiert. | ||
+ | *z.B.: <code>calculate(int x, int y)</code>, <code>doSomething()</code>, <code>cleanupAtShutdown(String message)</code> | ||
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+ | 5. Klassenweite '''Konstanten''' werden im '''Underscored-Upper-Case''' notiert. | ||
+ | *z.B.: <code>PI</code>, <code>NANOSECONDS_IN_SECOND</code>, <code>ARRAY_SIZE</code> | ||
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+ | Alles was einen '''Wert''' besitzt, kann so schnell durch den '''Kleinbuchstaben''' am Anfang erkannt werden kann, während von Typen mit Großbuchstaben unterschieden werden kann. Konstanten fallen schnell ins Auge. | ||
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+ | Bei '''Paketnamen''' kann durch die Form der Notation bei Großprojekten insbesondere erkannt werden, in welcher Sprache das Projekt dokumentiert ist (Ländercode der "URL"). Für das Anlegen von Klassen zu den Übungsblättern reicht jedoch etwas wie <code>eini.blatt01</code> vollkommen aus. | ||
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+ | == Konventionen für Einrückung und geschweifte Klammern in Java == | ||
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+ | In Java wird, wie auch in vielen anderen Programmiersprachen, '''blockebenenweise''' eingerückt. Eine Ebene wird dabei meist mit vier Leerzeichen oder einem Tab eingerückt. Das bedeutet, dass die Anzahl an umgebenden [[Block|Blöcken]] die Anzahl an Leerzeichen oder Tabs vor dem Beginn einer Zeile vorgibt. So stehen z.B. die Deklarationen von Attributen und Methoden immer im Block der sie beinhaltenden Klasse und werden deswegen um eine Ebene eingerückt: | ||
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+ | <source lang="java"> | ||
+ | public class Cube { | ||
+ | private int x,y,z; //Umgeben vom Block der Klasse: Einrückung um eine Ebene. | ||
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+ | private int calculateVolume(){ | ||
+ | /* Berechnung umgeben vom Block der Klasse und der Methode: Einrückung um zwei Ebenen. */ | ||
+ | } | ||
+ | } | ||
+ | </source> | ||
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+ | Es gibt zwei Möglichkeiten die '''öffnenden Klammern''' eines Blockes zu notieren. Zum einen können sie in der '''gleichen Zeile''' wie der öffnende Ausdruck stehen (siehe vorheriges Beispiel), zum anderen können sie in einer eigenen Zeile aber auf der '''gleichen Ebene''' wie besagter Ausdruck notiert werden (siehe Verständlichkeit, Beispiel 3). | ||
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+ | Welche Schreibweise Sie verwenden ist Ihnen überlassen, Hauptsache Sie ziehen sie durch. | ||
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+ | = Beispiele = | ||
+ | |||
+ | ==Korrekte Beispiele== | ||
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+ | <source lang="java" title="Korrekte Vorgabe"> | ||
+ | public class Classname { | ||
+ | private int variable; | ||
+ | private int another; | ||
+ | } | ||
+ | </source> | ||
+ | |||
+ | <source lang="java" title="Alternative Klammerung"> | ||
+ | public class Cube | ||
+ | { | ||
+ | private int x,y,z; | ||
+ | |||
+ | private int calculateVolume() | ||
+ | { | ||
+ | /* Berechnung */ | ||
+ | } | ||
+ | } | ||
+ | </source> | ||
+ | |||
+ | ==Negativbeispiele== | ||
+ | |||
+ | <source lang="java" title="Schlecht: Keine Einrückung"> | ||
+ | public class Cube { | ||
+ | private int x,y,z; | ||
+ | private int calculateVolume(){ | ||
+ | /* Berechnung */ | ||
+ | } | ||
+ | } | ||
+ | </source> | ||
+ | |||
+ | <source lang="java" title="Schlecht: Klammern und Text geclustered"> | ||
+ | public class Cube { | ||
+ | private int x,y,z; | ||
+ | private int calculateVolume(){ | ||
+ | /* Berechnung */ | ||
+ | }} | ||
+ | </source> | ||
+ | |||
+ | <source lang="java" title="Schlecht: Einrückung falsch formatiert, stimmt nicht mit Ebene überein"> | ||
+ | public class Cube { | ||
+ | private int x,y,z; | ||
+ | |||
+ | private int calculateVolume(){ | ||
+ | /* Berechnung */ | ||
+ | } | ||
+ | } | ||
+ | </source> | ||
+ | |||
+ | <source lang="java" title="Schlecht: Uneinheitlich geklammert"> | ||
+ | public class Calculator { | ||
+ | private int calculate(int x, int y){ | ||
+ | for(int i = 0; i < y; i++) | ||
+ | { | ||
+ | /* Berechung */ | ||
+ | } | ||
+ | } | ||
+ | } | ||
+ | </source> |
Aktuelle Version vom 17. August 2016, 12:33 Uhr
Eine Codekonvention ist eine Übereinkunft unter Programmierern, beim Schreiben ihrer Programme einen gewissen Stil einzuhalten. Über die Jahre hinweg haben sich in fast allen Programmiersprachen eine oder mehrere solcher Standards gebildet.
Inhaltsverzeichnis
Verständlichkeit eines Algorithmus
Erläuterung
Ein wichtiges Merkmal eines Algorithmus ist, dass ein menschlicher Leser ihn verstehen kann, obwohl er nicht in umgangssprachlicher Form vorliegt.
Beispiel
Als Beispiel sei folgender Algorithmus gegeben, der zwei Zahlen miteinander multipliziert, ohne explizit einen Multiplikationsoperator zu verwenden.
1. In Pseudocode sieht das ganze so aus:
Eingabe: Zwei ganze Zahlen a und b Ausgabe: Produkt aus a und b Vorgehensweise: Initialisiere das Ergebnis mit 0 Addiere a mal b auf das Ergebnis Gebe das Ergebnis zurück
2. Beispiel für eine schwer verständliche Formulierung des Algorithmus:
public static int berechnen2(int a, int b){int erg=0;for(int i=0;i<a;i++){erg+=b;}return erg;}
3. Das gleiche Beispiel, lesbarer und mit Syntaxhighlighting:
public static int berechnen(int a, int b) { int erg = 0; for(int i = 0; i<a ; i++) { erg += b; } return erg; }
Beide Programme führen dasselbe aus. Beide berechnen das Produkt von a und b, ohne eine Multiplikation durchzuführen. Sie addieren b a-mal auf eine Ergebnisvariablen erg
auf. Diese Variable wird zum Schluss zurückgegeben.
Genaueres zur Funktionsweise des Algorithmus: siehe Schleife
Bezeichner und Leerzeichen
Da in Programmiersprachen der Text maschinell analysiert werden muss, um später vom Compiler übersetzt werden zu können, gilt es immer folgendes zu beachten:
Eine Zeichenkette, die als Bezeichner für ein Programmelement genutzt wird, darf keine Leerzeichen (engl. whitespaces) beinhalten.
Mit Leerzeichen versehen werden Beginn und Ende des Bezeichners uneindeutig deklariert. Daher ist dies in fast allen Programmiersprachen verboten. Um trotzdem einen Bezeichner aus mehr als einem Wort bestehen zu lassen, verwenden Programmierer verschiedene Formen der Notation, die im Folgenden erklärt werden.
Notationsbegriffe
Im Zusammenhang mit Codekonventionen haben sich verschiedene Begriffe etabliert:
Lower-Case (engl. für "Kleinbuchstaben"): Bezeichner werden als eine zusammenhängende Zeichenkette hintereinander geschrieben, wobei alle Buchstaben klein geschrieben werden.
- z.B.:
nanosecondsinsecond
,valueineuro
,positionx
,positiony
Upper-Case (engl. für "Großbuchstaben"): Bezeichner werden als eine zusammenhängende Zeichenkette hintereinander geschrieben, wobei alle Buchstaben groß geschrieben werden.
- z.B.:
NANOSECONDSINSECOND
,VALUEINEURO
,POSITIONX
,POSITIONY
Camel-Case: Bezeichner werden als eine zusammenhängende Zeichenkette hintereinander geschrieben, wobei jeder Anfangsbuchstabe eines Wortes groß geschrieben wird.
- z.B.:
NanosecondsInSecond
,ValueInEuro
,PositionX
,PositionY
Mixed-Camel-Case: Bezeichner werden als eine zusammenhängende Zeichenkette hintereinander geschrieben, wobei jeder Anfangsbuchstabe eines Wortes groß geschrieben wird, bis auf der erste.
- z.B.:
nanosecondsInSecond
,valueInEuro
,positionX
,positionY
Underscored: Wörter in Bezeichnern werden durch einen Unterstrich _ voneinander getrennt.
- z.B.:
nanoseconds_in_sekunde
,value_in_euro
,position_X
,position_Y
.
Underscored kann in Kombination mit anderen Begriffen verwendet werden. Die ersten beiden Beispiele sind in der in C für Variablen verwendeten lower-case-underscored Schreibweise gehalten.
Konventionen in Java
Folgende Konventionen sind beim Programmieren von Java zwingend einzuhalten:
Konventionen für Bezeichner in Java
1. Paketnamen werden im Lower-Case notiert und haben die Form einer "umgekehrten URL".
- z.B.:
de.tu-do.eini.blatt01
,org.apache
,com.jogamp.opengl
,myproject.directory
2. Klassennamen werden im Camel-Case notiert.
- z.B.:
String
,MeinProgramm
,AbstractSingletonFactoryBean
3. Variablen- und Attributsnamen werden im Mixed-Camel-Case notiert.
- z.B.:
x
,result
,processRunning
4. Methodennamen werden im 'Mixed-Camel-Case notiert.
- z.B.:
calculate(int x, int y)
,doSomething()
,cleanupAtShutdown(String message)
5. Klassenweite Konstanten werden im Underscored-Upper-Case notiert.
- z.B.:
PI
,NANOSECONDS_IN_SECOND
,ARRAY_SIZE
Alles was einen Wert besitzt, kann so schnell durch den Kleinbuchstaben am Anfang erkannt werden kann, während von Typen mit Großbuchstaben unterschieden werden kann. Konstanten fallen schnell ins Auge.
Bei Paketnamen kann durch die Form der Notation bei Großprojekten insbesondere erkannt werden, in welcher Sprache das Projekt dokumentiert ist (Ländercode der "URL"). Für das Anlegen von Klassen zu den Übungsblättern reicht jedoch etwas wie eini.blatt01
vollkommen aus.
Konventionen für Einrückung und geschweifte Klammern in Java
In Java wird, wie auch in vielen anderen Programmiersprachen, blockebenenweise eingerückt. Eine Ebene wird dabei meist mit vier Leerzeichen oder einem Tab eingerückt. Das bedeutet, dass die Anzahl an umgebenden Blöcken die Anzahl an Leerzeichen oder Tabs vor dem Beginn einer Zeile vorgibt. So stehen z.B. die Deklarationen von Attributen und Methoden immer im Block der sie beinhaltenden Klasse und werden deswegen um eine Ebene eingerückt:
public class Cube { private int x,y,z; //Umgeben vom Block der Klasse: Einrückung um eine Ebene. private int calculateVolume(){ /* Berechnung umgeben vom Block der Klasse und der Methode: Einrückung um zwei Ebenen. */ } }
Es gibt zwei Möglichkeiten die öffnenden Klammern eines Blockes zu notieren. Zum einen können sie in der gleichen Zeile wie der öffnende Ausdruck stehen (siehe vorheriges Beispiel), zum anderen können sie in einer eigenen Zeile aber auf der gleichen Ebene wie besagter Ausdruck notiert werden (siehe Verständlichkeit, Beispiel 3).
Welche Schreibweise Sie verwenden ist Ihnen überlassen, Hauptsache Sie ziehen sie durch.
Beispiele
Korrekte Beispiele
public class Classname { private int variable; private int another; }
public class Cube { private int x,y,z; private int calculateVolume() { /* Berechnung */ } }
Negativbeispiele
public class Cube { private int x,y,z; private int calculateVolume(){ /* Berechnung */ } }
public class Cube { private int x,y,z; private int calculateVolume(){ /* Berechnung */ }}
public class Cube { private int x,y,z; private int calculateVolume(){ /* Berechnung */ } }
public class Calculator { private int calculate(int x, int y){ for(int i = 0; i < y; i++) { /* Berechung */ } } }